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Donald Trump, die Zinsen und das Gold

Ein Marktbericht von Arndt Kümpel

Trump GoldDie Zwischenwahlen zum US-Kongress werfen Ihren Schatten voraus. Die Breitseiten Donald Trumps gegen den US-Notenbankchef Powell stechen jedoch hervor, denn es ist nicht zuletzt die straffe Zinspolitik des FED, die die sprichwörtliche Nadel für die Kreditblase als Basis des aktuell zweitlängsten Wirtschaftsaufschwungs der US-Geschichte sein könnte. Und den hat Präsident Trump schließlich für sich reklamiert, weshalb ein stärkerer Rückgang der Aktien- und/oder Anleihemärkte auf ihn zurückfallen würde.

 

Steigende Zinsen dürften aber vor allem eines bewirken: Eine größere Zinsdifferenz zum Euro und damit einen stärkeren US-Dollar. Von einem starken US-Dollar sollten sich Edelmetallinvestoren aus dem Euroraum jedoch nicht abschrecken lassen, das zeigten auch die vergangenen Handelstage. Denn US-Dollar und Gold stiegen zuletzt gleichzeitig, was bedeutet, dass die negative Korrelation beider nicht so stabil ist, wie oftmals behauptet wird. Ereignisse, die sowohl Unsicherheit unter Investoren schaffen als auch einen Zufluss in den US-Dollar auslösen lassen dann Edelmetallinvestoren doppelt profitieren. Insbesondere Risiken des Euroraumes wie die aktuelle politische Situation in Italien lassen sich mit Gold in der Vermögensanlage wirksam verringern.

 

Charttechnisch befindet sich Gold weiter in der komplexen Bodenbildung des seit 2011 laufenden Abwärtstrends. Dabei machte der Kurs zuletzt an der Unterstützung bei ca. 1190 USD vom Juli 2010 halt und bildete im Vergleich zum Jahreswechsel 2016/17 ein höheres Tief. Und schließlich wurde in der fast halbjährigen Abwärtsbewegung seit April 2018 auch noch der Ausbruch vom Juli 2017 aus dem seit 2011 laufenden Abwärtstrend konsolidiert. Alles in allem also eine aussichtsreiche charttechnische Position für die weitere Kursentwicklung.

 

30.10.2018 - Arndt Kümpel - a.kuempel@emh-group.de

 

 

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Bewertungen und Kommentare

 

  • H. Zamani - 04.11.2018 19:16:48 Uhr

    Sehr interessanter Beitrag. Ich frage mich, was der Autor über den Zerfall des Euro denkt...


 

 

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